Für Wirtschaft und Klimaschutz: Ja zu Mercosur!

16. Mrz. 2023

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Für Wirtschaft und Klimaschutz: Ja zu Mercosur!

16. Mrz. 2023

Das Mercosur-Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den südamerikanischen Mercosur-Ländern (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) ist nicht einfach nur ein Abkommen über den Austausch von Handelsgütern. Es ist Europas Chance, unsere Werte – Klimaschutz, Nachhaltigkeit & faire Arbeitsbedingungen – nach Südamerika zu exportieren. Wir zählen auf, wieso Europa und Südamerika gerade jetzt das Freihandelsabkommen brauchen:

Ein Abkommen, dass zum Klimaschutz verpflichtet

Was den Klimaschutz angeht, haben sich alle Beteiligten klar zum Pariser Klimaabkommen bekannt und zusätzlich verbindliche Regelungen zu Arbeit, Umwelt und Klima in den Vertrag aufgenommen. Das betrifft etwa die Verpflichtung der Mercosur-Länder, Arbeits- und Umweltstandards auszubauen. Ohne Abkommen hätten die Mercosur-Staaten keinen Grund, sich an die nachhaltigen Produktionsweisen und Umweltschutz-Vorgaben der EU zu halten. Das Abkommen hilft daher den Klimaschutz in Südamerika zu fördern und die Abholzung des Amazonasgebiets zu reduzieren. Aus dem Abkommen zum Warenhandel wird auch ein Abkommen zum Wertehandel.

Für die CO2-neutrale Energiewende brauchen wir Rohstoffe und Agrarprodukte aus Südamerika

Die Mercosur-Länder sind reich an Rohstoffen und Agrarprodukten, die Europa für die Produktion von nachhaltiger Technologie benötigt. Durch das Abkommen würde der Zugang zu diesen Produkten erleichtert und zu einem wettbewerbsfähigeren Preis angeboten werden. Denn wer weg vom Gas will, braucht andere Energiequellen. Schon heute importieren wir den überwiegenden Teil von Solarmodulen aus China. Wenn wir diese Abhängigkeit nicht weiter ausbauen wollen, müssen wir Alternativen in den Mercosur-Staaten finden.

Freihandel schafft Wohlstand für Südamerika und Europa

Das Mercosur-Abkommen eröffnet den Zugang zu einem Markt von über 260 Millionen Menschen und ermöglicht österreichischen Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen in diesen Ländern anzubieten und auszubauen. Schon jetzt sichern Exporte in die Mercosur-Region rund 32.000 Arbeitsplätze in Österreich und 1.400 österreichische Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen mit den Mercosur-Ländern. Das Abkommen würde Österreichs Beschäftigungs- und Wirtschaftsstandort neue Möglichkeiten eröffnen, in den südamerikanischen Markt zu expandieren und Waren und Dienstleistungen zu verkaufen. Besonders Umweltschutztechnologien „Made in Austria“ sind ein begehrtes Gut und stärken den Klimaschutz in Südamerika. Durch neue Absatzmärkte steigt auch der Wohlstand in den Mercosur-Ländern. 

Die Angstmache vor „Billigfleisch“

Die Angst, dass Europa mit „Billigfleisch“ überschwemmt wird, ist nicht berechtigt: Ein Abkommen würde nur den Import von rund 1,2 Prozent der gesamten EU-Rindfleischproduktion betreffen. Von einer „Flutung“ des Marktes kann also keine Rede sein. Die EU ist Rindfleisch-Nettoexporteur, es wird also weniger importiert als exportiert. Die Einfuhr von Hormonfleisch ist sogar gänzlich untersagt. Hinzukommt unser Vertrauen auf deine freie Entscheidung: Schau darauf, wo es herkommt und entscheide du, welches Fleisch du kaufen willst.

Verbesserung der Beziehungen zwischen Europa und Südamerika

Das Mercosur-Abkommen würde zu einer Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und Südamerika führen und wäre ein deutliches Signal für gemeinsame Werte und Unterstützung des multilateralen, regelbasierten Systems. Die Mercosur-Staaten sind aufstrebende Demokratien.

Das Abkommen würde unsere Beziehungen zwischen Regierungen und Institutionen, der Zivilgesellschaft, Unternehmern, Universitäten und Wissenschaftlern stärken. Das wäre ein wirtschaftlicher und ein gesellschaftlicher Vorteil für Europa und Südamerika.

Redaktionsupdate: Jetzt hat sich auch der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland Robert Habeck für Mercosur ausgesprochen.

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